Die Geschichte des ASP e.V.

Der Verein „Abenteuerspielplatz Friedrichshain e.V.“ wurde 1991 von Anwohner*innen in der Kreutzigerstrasse in Berlin-Friedrichshain gegründet. Anlass der Gründung war die Absicht der Projektgruppe, die den auf einer brachliegenden Fläche entstandenen Abenteuerspielplatz betreute, durch ABM-Stellen den Erhalt und Ausbau des Spielplatzes zu ermöglichen. Zusätzlich wurde das Kinderaktionscafe „Anspiel“ ins Leben gerufen, um das Angebot für die Kinder und Jugendlichen aus dem Kiez zu erweitern.

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Alternativprojekte dieser Art waren damals in den neuen Bundesländern keine Seltenheit. Die Mitte 1990 ausgelöste ABM-Welle führte zu einem Boom von selbstorganisierten Initiativen, vor allem im Bereich der Jugendarbeit, oft im Kontext alternativer Milieus. Die Möglichkeit, sich neben dem Verwirklichen eigener Vorstellungen von sinnvoller Jugendarbeit auch Arbeitsplätze selbst zu schaffen, führte zu einer breiten Träger- und Projektvielfalt.

Die neuen Initiativen mussten von der Zielbestimmung und Umsetzungsplanung über die Fragen des fachlichen Herangehens und die Organisationsstruktur bis hin zur Anschlussfinanzierung alle Probleme auf einmal lösen und dies im Angesicht völlig neuer juristischer, fachlicher, steuerlicher, förderpolitischer und vieler anderer Rahmenbedingungen sowie einer im Jahresrhythmus in Frage stehenden Finanzierung.

Es ist erstaunlich, was trotz dieser Probleme noch an inhaltlicher Arbeit geleistet wurde! Für den Abenteuerspielplatz Friedrichshain e.V. kam damals noch erschwerend hinzu, dass der Spielplatz einem Wohnungsbau weichen sollte. Der Streit um die Fläche geriet zu einem Politikum, das einige Zeit andauerte. Trotz vieler Versprechungen und eines BVV-Beschlusses, der dem Verein eine Ersatzfläche zusicherte, wurde der Platz im September 1995 ersatzlos geräumt.

Zwar wurde auch auf rechtlichem Weg versucht, eine Räumung zu verhindern, die eventuell anfallenden immensen Schadensersatzforderungen an den Verein sorgten jedoch dafür, dass dieser sich mit der Baugesellschaft in einem außergerichtlichen Vergleich auf einen Rückzug der Klage einigte. Die Lücke, die der Rückzug des Vereins von der Fläche verursachte, wurde durch engagierte AnwohnerInnen gefüllt, die sich mit viel Engagement gegen die Räumung zur Wehr setzten. Der Verein erhielt eine Spende in Höhe von 135.000, -DM, mit der ein Fond zur Unterstützung von Jugendprojekten in Friedrichshain gegründet wurde.

Der ASP e.V. befand sich in einer ernüchternden Situation: kein Spielplatz mehr, die ABM-Stellen waren ausgelaufen und beim Kampf um den Spielplatz blieb viel Motivation und Energie der Betreuer*innen auf der Strecke. Für viele der Jugendlichen, welche die Geschichte des Spielplatzes über Jahre mitverfolgt und erlebt haben, war der Versuch, mit vielfältigen Aktionen auf ihre Lage aufmerksam zu machen und sich für den Erhalt des Platzes einzusetzen und die darauf folgende ohnmächtige Erfahrung von Ungerechtigkeit, ein einschneidendes und prägendes Erlebnis.

Diese Jugendlichen blieben auch nach Beendigung des Projektes und richteten sich in einem der Häuser einen Raum ein, wo sie ihre Freizeit verbrachten. So entstand aus Initiative der Jugendlichen im Juni 1996 ein neues Projekt, der Jugendtreff "Nimmerland".

Der Jugendtreff wurde, obwohl anders konzeptioniert, schnell von den Bedürfnissen gesellschaftlicher Problemgruppen eingeholt. Obdachlose Jugendliche, sogenannte "Trebekids", wurden zum größten Klientel, der Schwerpunkt der Arbeit wechselte vom Angebot an Freizeitmöglichkeiten zur Versorgung der Jugendlichen mit Kleidung und Essen. Neben der Möglichkeit zu duschen und ihre Wäsche zu waschen, fanden die Jugendlichen vor allem einen Platz, wo sie ernstgenommen und mit ihren Problemen nicht alleine gelassen wurden.

Da die BSHG-Stellen ausliefen, neue nicht bewilligt wurden und die Finanzierung des Projektes für ein weiteres Jahr nicht möglich war, wurde der Jugendtreff "Nimmerland" Ende 1997 geschlossen. 

Mitte des Jahres zog der Verein von Friedrichshain nach Kreuzberg. Der Vereinsname wurde, bedingt durch den Verlust des Abenteuerspielplatzes, geändert. Der Verein trägt seitdem den Namen "Agentur für soziale Perspektiven e.V.", behält dadurch sein Kürzel ASP bei. Die Satzung wurde dem geänderten Tätigkeitsfeld angepasst.

Seit dieser Zeit hat der Verein es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen zu befähigen, ihre persönlichen und sozialen Lebensbedingungen zu erkennen, ihre Interessen gemeinsam mit anderen wahrzunehmen sowie ethnische, kulturelle, soziale und politische Erfahrungen, Kenntnisse und Vorstellungen kritisch zu verarbeiten. Wir unterstützen jugendliches Engagement gegen eine rechte Jugendkultur und führen Seminare und Workshops zu diesem Themenbereich durch. Seit 2013 führen wir stadtteilpolitische Projekte zum Thema Verdrängung und Gentrifizierung mit Kindern und Jugendlichen durch und machen uns für queere junge Menschen stark. Die einzelnen Projekte werden hier vorgestellt.